Der rote Hahn

... erinnert an Petrus. Die sich am lautesten zu Christus bekennen, werden ihn am ehesten verleugnen. Der Hahn erinnert die Kirche daran, dass sie längst schuldig wurde vor Gott und den Menschen. Der Hahn mahnt aufzuwachen und umzukehren.
Der Hahn kräht in einer schlafenden Welt - wie viele meinen: zur unpassenden Zeit. Sie ärgern sich. Sie wundern sich. Es schmerzt zur Unzeit aufgeweckt zu werden. So soll Kirche sein. Sie hat ein Wächteramt für die Menschen, für die ganze Gesellschaft, für sich selbst.

Christen haben die Aufgabe an der Veränderung und der Erlösung dieser Welt mitzuarbeiten, die in Jesus Christus begonnen hat. Diese Aufgabe kann und soll in Gemeinschaft mit anderen zur Ausführung kommen, die ähnliche oder gleiche Zielvorstellungen haben.

Der Hahn, das Zeichen der ESG, hat eine reiche Tradition als Symboltier. Die jüdischen Rabbiner sahen in ihm den Künder des Lichtes und damit ein Zeichen der Hoffnung. Außerdem ist der Hahn in der Lage zwischen Licht und Dunkelheit zu unterscheiden - also die Wahrheit von der Lüge zu trennen.

Während der Bauernkriege war der Hahn ein Symbol des Widerstandes gegen klerikale und adlige Unterdrücker. Der Reformator Thomas Müntzer und die ihm folgenden Bauer sangen: "Setzt aufs Klosterdach den roten Hahn ...".

Der Wetterhahn auf der Kirchturmspitze dreht sich zwar je nach Windrichtung, aber immer mit dem Schnabel gegen den Wind.
Das sind einige Gründe, warum sich die ESG in Deutschland und auch in Oldenburg den roten Hahn als gemeinsames Zeichen gegeben haben.